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  Maxi Schorcht gewinnt Bronze

 
bei den Deutschen Meisterschaften im Freiwasserschwimmen

 

Vom 25. bis zum 28. Juni 2015 fanden im Bodensee die Deutschen Meisterschaften im  Freiwasserschwimmen statt. Austragungsort war zum wiederholten Male Lindau. Wie immer sollte es ein spannender Wettkampf werden, denn im Freiwasser muss man nicht einfach nur schwimmen können, es gibt eine ganze Reihe von „Baustellen“, die spontan auftreten und die man sich auch im Training nicht einfach üben kann.

Da ist beispielsweise die niemals vorhersehbare Wassertemperatur! Ab 16°C darf geschwommen werden, Jugendliche unter 18 Jahren erst ab 18°C. Die fehlende Fettschicht kann der Freiwasserschwimmer mit Fetteinreibungen kompensieren, hier gibt es auch keine Mengenbeschränkungen – nicht aber mit einem Neoprenanzug wie beim Triathlon! Ein weiteres Problem sind Wellen. Diese können vom Wind oder von vorbeifahrenden Booten verursacht werden und eine Höhe erreichen, dass nicht nur die Orientierung unmöglich wird, sondern auch das Vorankommen. Darüber hinaus verhelfen sie Treibholz zu hoher Geschwindigkeit. Dann ist da die Gewittergefahr. Im Zeitalter modernster Technik scheint es kein Problem zu sein, diese rechtzeitig zu orten, und doch kommt es vor, dass es schneller da ist, als man denkt. Wird dann doch geschossen, sollte man den Arm hochreißen und sehen, dass man so schnell wie möglich ein Boot der DLRG erwischt und aus dem Wasser kommt. Besonders beruhigend ist ein Wettkampf, wenn die Schwimmer im Vorfeld darüber informiert werden, dass sie relativ sicher rausgeholt werden…und dann noch einmal schwimmen müssen… Bleibt noch das Gegnerproblem. Eigentlich ist es ja verboten, keinen Abstand zu halten, Schwimmer zu behindern und sich Vorteile zu verschaffen. Beim Freiwasserschwimmen braucht man aber eigentlich in der Vorbereitung einen Selbstverteidigungskurs! Gut, dass sämtliche Nägel vorm Start kontrolliert und ggf. nachgeschnitten werden, so wird man wenigstens nicht aufgschlitzt! Die Kontaktfreude kennt keine Grenzen! Wird man nicht geschlagen, getreten und an den Füßen wieder zurückgezogen, dann bestimmt unter das Wasser gedrückt und, und das kommt leider besonders häufig vor, überschwommen. Den  50-80 Startern pro Lauf, die alle gleichzeitig loskraulen und sich eine Gruppe suchen und in der ein oder anderen Welle zu schwimmen, ist also Abwechslung garantiert.

Maxi Schorcht, die für den SV Nordhausen 90 e.V. am Samstag über 5km an den Start ging, hatte mit 19°C angenehm temperiertes Wasser, dafür aber ein  Gewitter im Nacken, die Vorankündigung des Wettkampfabbruchs. Maxis Plan, sich nach dem Startsignal erstmal ins vordere Feld zu sprinten, ging auf und so versuchte sie, zusammen mit 53 anderen Schwimmerinnen, vor dem Gewitter das Ziel zu erreichen. Vermöbelt, unter Wasser gedrückt und überschwommen wurde sie aber trotzdem. In der zweiten Runde kippte das Wetter. Immer höhere Wellen warfen die Schwimmer durchs Wasser und Treibholz vor ihre Köpfe und machten Orientierung und Vorankommen fast unmöglich. Durch den Feldstecher sah es aus, als würden Schiffbrüchige durch riesige Wasserberge irren. An Bestzeiten war in diesem vierten und von den Bedingungen her schwierigsten Lauf nicht zu denken! Nach 1:08:25,52h schlug Maxi völlig erschöpft an. Über den 3. Platz freute sie sich umso mehr. Mit Bronze aus Lindau hat die 18-jährige nun ihren Medaillensatz komplett. 

 

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